Aschendorff Award
Die Zukunft des Lokaljournalismus
Der Blick in die Zukunft
Anlässlich der drei Jubiläen – 75 Jahre Westfälische Nachrichten, 150 Jahre Münstersche Zeitung und 300 Jahre Aschendorff – wurde in diesem Jahr zum allerersten Mal der „Aschendorff Award“ verliehen. In Kooperation mit dem Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) wurde der Wettbewerb in den Vorlesungen und Seminaren behandelt sowie über den Studentenverteiler und die einzelnen Social-Media-Kanäle angeworben.
Unter dem diesjährigen Thema „Zukunft des Lokaljournalismus“ konnten Bachelor- und Master-Studierende des Faches Kommunikationswissenschaft und Strategische Kommunikation ihre Konzepte für ein zukunftsorientiertes Produkt des qualitativen Lokaljournalismus einreichen. In Gruppen von drei bis sechs Personen arbeiteten die Studierenden zunächst daran, ihre Ideen in einem Exposé zu skizzieren. Über einen Bearbeitungszeitraum von vier Wochen im April hatten die einzelnen Gruppen Zeit, an ihren Ideenskizzen zu feilen. Während dieser Zeit stand ihnen ein „Coach“ der Unternehmensgruppe Aschendorff stets mit Rat und Tat zur Seite.
Vorbereitung auf das Finale
Die Mitglieder der drei finalen Gruppen wurden von der Kommunikations-Expertin und TEDx-Chef-Organisatorin Dr. Wiebke Borgers mittels eines TEDx-Speaker-Trainings optimal auf die Live-Präsentation im LWL-Museum vorbereitet. Dort traten diese drei Gruppen erneut gegeneinander an und präsentierten jeweils in einem kurzen Pitch ihre Ideen und Konzepte.
Zum Ende der Veranstaltung entschied dann das Publikum in einem digitalen Voting darüber, welche Gruppe den ersten, den zweiten und den dritten Platz belegt. Auf die einzelnen Platzierungen warteten Preisgelder von 750 Euro für den dritten Platz, 1.500 Euro für den zweiten Platz und stolzen 3.000 Euro für den ersten Platz. Zusätzlich erhielten alle Studierenden den allerersten „Aschendorff Award“ in Form eines Pokals und einer Urkunde.
Mit Spannung wurde erwartet, wer den „Aschendorff Award 2021: Zukunft des Lokaljournalismus“ mit nach Hause nehmen durfte: Der dritte Platz ging an die „Couch Potatoes“, der zweite an die Gruppe „Schnack“ und der erste Platz an die Gruppe „Jovel und Schovel“! Herzlichen Glückwunsch!
Unter allen Gruppen, die es leider nicht in das Finale geschafft haben, werden Konzert-Tickets für einen Abend auf dem Stadtfest „Münster Mittendrin“ in einem exklusiven VIP-Bereich verlost.
Jovel und Schovel
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Schnack
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Couch Potatoes
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Making Of Aschendorff Award
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Mehr Details zum Aschendorff Award, Nachberichte und Impressionen finden Sie hier.
So sehen Jurysitzungen während einer Pandemie aus: Per Videokonferenz wurde intensiv über die eingereichten Beiträge diskutiert. Schließlich standen
drei Finalisten fest.
Intensive Diskussionen der Jury
Als Reaktion auf den Wettbewerb erreichten uns eine Vielzahl von Einsendungen, welche in einem weiteren Schritt von einer Jury bestehend aus Prof. Dr. Bernd Blöbaum (Geschäftsführender Direktor des IfK), Prof. Dr. Armin Scholl, Dr. Norbert Tiemann (Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten), Marc Zahlmann (Geschäftsführer der Aschendorff Medien GmbH & Co. KG), Dr. Wiebke Borgers (Kommunikationsexpertin und Chef-Organisatorin von TEDx Münster) und Shahrzad Golab (Chefredakteurin Radio Q e.V.) diskutiert und bewertet wurden. Nach einer intensiven und produktiven Diskussionsrunde entschied sich die Jury einstimmig für die drei Gruppen, welche am 14. Juni live im LWL-Museum ihre Idee in Form eines kurzen Pitchs präsentieren dürfen.
Zu diesen Finalistinnen und Finalisten gehören die Gruppen rund um die Konzepte „Schnack“, „Couch Potatoes“ und „Jovel & Schovel“.
Schnack
„Schnack“ ist eine Plattform, welche aus der Idee entsprang, verstärkt jüngere Zielgruppen zurück zum Lokaljournalismus zu führen. Diese Gruppe sah einen besonderen Interessenskonflikt zwischen diesen beiden Seiten. Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlen Aspekte wie Unterhaltung, Mehrdimensionalität, „snackable Content“ und Raum zur Diskussion in der qualitativen Berichterstattung. Bei „Schnack“ arbeiten jeweils vier Journalistinnen und Journalisten unterschiedliche Themen transparent auf einer eigenen Social-Media-Plattform auf und geben den Leserinnen und Lesern mittels einer Kommentarfunktion Raum zur Partizipation und Diskussion. Durch recycelbaren Content wird die ursprüngliche Essenz des Lokaljournalismus so weiterverarbeitet, dass eine kritische Berichterstattung zu den verschiedensten Themen und eine Repräsentation unterschiedlicher Personengruppen ermöglicht wird.
Die Gruppe „Schnack“ lernt, wie wichtig Körpersprache bei einem Auftritt ist.
Foto: Jürgen Peperhowe
Kommunikationsexpertin Wiebke Borgers bereitet im Medienhaus Aschendorff die Finalisten – hier die Gruppe „Couch Potatoes“ – mittels eines TEDx-Speaker-Trainings auf die Live-Präsentation im LWL-Museum vor.
Foto: Jürgen Christ
Couch Potatoes
Die Gruppe um „Couch Potatoes“ greift die Problematik der Entfremdung, des fehlenden Dialogs und des Verlusts des Gemeinschaftsgefühls auf lokaler Ebene, besonders bedingt durch die Pandemie, auf. Dieses Konzept ermöglicht einen Raum für Dialog, indem eine mobile Couch an unterschiedlichen Hotspots und thematischen Schwerpunkten in der Region aufgestellt wird. Passanten werden eingeladen, darauf zu verweilen und an einer Diskussion teilzunehmen.
Der Hauptkanal, auf welchem pro Woche ein Video für dieses Konzept hochgeladen werden soll, ist dabei aufgrund seiner großen Bandbreite und des einfachen Zugangs YouTube. Dieses Produkt ermöglicht einen Anschluss an soziale Medien und den damit verbundenen Austausch von Personen auf lokaler Ebene, wodurch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird und so auch die Gesellschaft davon profitieren kann. Eine zukünftige Ausweitung des Modells auf thematisch unterschiedliche Schwerpunkte ist dabei stets möglich.
Jovel & Schovel
Die dritte Finalisten-Gruppe um „Jovel & Schovel“ thematisiert mit ihrer Idee die kaum kontroverse und kritische Berichterstattung im qualitativen Lokaljournalismus sowie die mit reichlich Informationen, aber kaum mit Hintergrund befüllten Berichte. Mit einer ausgeklügelten wirtschaftlichen Strategie hat diese Gruppe bereits Ansätze für eine Markenbildung vorgeschlagen.
„Jovel & Schovel“ sind zwei fiktive Charaktere, welche über bestimmte Themen diskutieren und sich dabei nicht in ihrer Position zum Thema, sondern in ihrer Argumentationsweise unterscheiden. Auf diese Weise wird eine multiperspektivische Auseinandersetzung zu unterschiedlichen lokalen Themen und Vorschlägen der Leserschaft ermöglicht, die jeweils immer mit einem Infokasten begleitet werden, welcher Hintergrundfakten zu den jeweiligen Themenschwerpunkten aufführt. Auf ein Geschlecht der beiden Charaktere haben die Gruppenmitglieder absichtlich verzichtet. Die Leser sollen sich dadurch mit den jeweiligen Attributen der Charaktere identifizieren anstatt mit deren körperlichen Merkmalen.
Die Mitglieder von „Jovel & Schovel“ beim Kommunikationstraining.
Foto: Jürgen Christ