Ein Blick zurück
Unsere bewegte Geschichte
14.06.2021
Aschendorff |
WN | MZ
Aschendorff feiert dreifaches Jubiläum
300 Jahre Aschendorff, 75 Jahre Westfälische Nachrichten und 150 Jahre Münstersche Zeitung – wenn das nicht Grund zum Feiern ist!
Mit einer 3-teiligen Sonderbeilage und einem großen Festakt im Juni begehen wir unser Triple. Aktionen für unsere Leser folgen selbstverständlich.
Unser Tipp für alle, die sich intensiver mit unserer Geschichte befassen möchten: Pünktlich zum Jubiläum hat unser Buchverlag die Festschrift „Aschendorff – Geschichte eines deutschen Medienhauses“ herausgegeben.
Unsere Geschichte
Mit Klick auf dieses Element werden Daten von YouTube abgerufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen
01.01.2019
Westfälische Medienholding
WMH
Gründung der Westfälischen Medienholding – WMH
Aschendorff setzte im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts seine eingeschlagene Strategie zur Weiterentwicklung des regionalen Tageszeitungsgeschäfts in Westfalen konsequent fort: „Die Gesellschafter der Unternehmensgruppe Aschendorff aus Münster und der Unternehmensgruppe Westfalen-Blatt in Bielefeld haben die Entscheidung getroffen, ihre Medienaktivitäten im Münsterland und in Ostwestfalen zum 1. Januar 2019 unter dem gemeinsamen Dach einer Westfälischen Medien Holding AG im Wege einer Fusion zusammenzuführen.“
Hinter dieser knappen Presseerklärung steht ein über 15 Jahre andauernder Entwicklungsprozess, der das 1946 von der britischen Militärregierung lizenzierte „Westfalen-Blatt“ der Verlegerfamilie Busse unter das Dach der von der Unternehmensgruppe Aschendorff geführten Medien Holding AG brachte. Das „Westfalen-Blatt“, das 2019 eine Auflage in Höhe von knapp 104 000 Exemplaren hatte, erscheint in 20 Lokalausgaben von Bad Oeynhausen über Bielefeld bis Paderborn. Die Westfälische Medien Holding AG verbreitet heute eine Gesamtauflage von 215 000 Exemplaren verkaufter Auflage regionaler Tageszeitungen und zusammen mit der Zeitungsgruppe Münsterland annähernd 300 000 Zeitungen.
2014
Münstersche Zeitung
Die Münstersche Zeitung stößt zur Aschendorff-Familie
Ein Blick sei auf die Zeitungslandschaft Westfalen gerichtet: Es sollte der achten Generation vorbehalten sein, einen Schlussstrich unter die seit Generationen andauernde Rivalität mit der Dortmunder Verlegerfamilie Lensing-Wolff zu ziehen, die bis in die Gründungsphase der ZENO zu Beginn der 1920er Jahre zurückreicht. Die strukturelle Veränderung der Werbemärkte schadete der „Münsterschen Zeitung“, die zwischenzeitlich von Lensing-Wolff übernommen worden war, als Zweitzeitung erheblich. Während die „Westfälischen Nachrichten“ als Marktführer davon kaum betroffen waren, rutschte die „Münstersche Zeitung“ in die Verlustzone. Allein 2014 erwirtschaftete das Blatt ein negatives Ergebnis von fast drei Millionen Euro. Es war Florian Lensing-Wolff, der kurz vor seinem Tod beide Verlage an den Verhandlungstisch brachte. Die Auflage war mittlerweile auf 19 500 Exemplare und die Zahl der Mitarbeiter auf 75 geschrumpft. Es wurde ein Übernahmevertrag ausgehandelt, der vom Bundeskartellamt als Sanierungsfusion bewertet wurde.
2010
Westfälische Nachrichten
Digitaldesk reagiert auf Informationsbedürfnis der Leser
Die Nachrichtenlandschaft und -nutzung der Menschen verändert sich und die Zeitungen reagieren darauf. Am Digitaldesk sind fast an 7 Tagen in der Woche und nahezu rund um die Uhr Redakteure mit der Beobachtung der aktuellen Nachrichtenlage und der Aufbereitung für die digitalen Kanäle beschäftigt. Bei besonderen Ereignissen geht es in den Live-Modus und die Leser werden praktisch in Echtzeit über die aktuelle Wetterlage oder das Großevent informiert.
Am Digitaldesk laufen bei regionalen Großereignissen alle Nachrichten zusammen. Via WhatsApp und Push-Dienst werden sofort Eilmeldungen an die Nutzer verschickt. Im Bild: Social Media Expertin Julia Kwiatkowski.
Foto: Wilfried Gerharz
2006
Zeitungsgruppe Münsterland
Zentraler Newsdesk revolutioniert die Arbeit in der Redaktion
Foto: Gunnar A. Pier
Alle Informationen aus den Ressorts Politik, Westfalen, Wirtschaft, Sport, Kultur und Service laufen diesem Tisch zusammen, dem Newsdesk der Zeitungsgruppe Münsterland, an dem die regionalen und überregionalen Inhalte der Mantelseiten und die Titelseiten der Verlage innerhalb der Zeitungsgruppe produziert werden. Eine besondere Aufmerksamkeit genießen natürlich die aktuellen Nachrichten aus den Lokalredaktionen im Verbreitungsgebiet.
2006
Aschendorff
Hallo & Co – eine starke Anzeigenblattfamilie
Seit 2006 erscheint das Anzeigenblatt Hallo aus dem Hause Aschendorff. Nah am Kunden und nah am Leser: Das ist es, was sich die Anzeigenzeitungen aus dem Hause Aschendorff auf die Fahnen geschrieben haben. Attraktive Sonderseiten und Themenschwerpunkte sowie lokale Berichterstattung gepaart mit Nachrichten aus aller Welt, Sport, Kultur und Politik ergeben eine bunte Mischung, die im Münsterland gut ankommt.
2005
Westfälische Nachrichten
Das Klasse!-Projekt startet
Das Medienprojekt der Westfälischen Nachrichten bringt die Nachrichten ins Klassenzimmer. Kindern schon ab der Grundschule Medienkompetenz vermitteln, das ist das Ziel des Projektes. Was
unterscheidet den Kommentar von der Nachricht? Was sagt die Quelle über den Wert der Nachricht aus? Und was ist mit dem Presserecht: Darf jeder schreiben, was er möchte? Fragen, die besonders die älteren Schüler diskutieren. Zwischen 500 und 600 3. und 4., 7. und 8. Klassen bringen jährlich Leben ins Projekt.
12.09.2001
Westfälische Nachrichten
05.05.2001
Aschendorff
Neue Rotation
Festakt des gedruckten Wortes
In immer kürzeren Jahresschritten veränderten sich die Marktanforderungen und die Anwendungstechnik. Es musste stets gehandelt werden – mit Erfolg. Die kontinuierliche Weiterentwicklung erforderte millionenschwere Investitionen in neue Maschinen, etwa abermals in eine Rotation und in den Versand im „Druck- und Dienstleistungszentrum Aschendorff“ an der Hansalinie. Um den stetig steigenden Anforderungen des Markts in einer modernen Mediengesellschaft gerecht zu werden, sind dies unbedingte Voraussetzungen. Mit einem „Festakt des gedruckten Wortes in der westfälischen Medienregion“ wurden am 5. Mai 2001 in Anwesenheit von Bischof Dr. Reinhard Lettmann und des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, die neue Rotationsmaschine der Firma WIFAG und die Versandanlage von FERAG in Betrieb genommen. Mit der Investition in die neue Rotationsdruckmaschine vom Typ „OF 470 GTD PCU+“ und die Versandstraße reagierte das Medienhaus Aschendorff auf die gestiegenen Anforderungen an die Produktion einer modernen Tageszeitung. Die Anlage ermöglicht durchgehend Vierfarbdruck sowie größere Effizienz und Flexibilität bei der Produktion der an vielen Tagen mehr als 250 000 Exemplare der „Westfälischen Nachrichten“ und der „Zeitungsgruppe Münsterland“ – und dieses in mehr als 20 verschiedenen Lokalausgaben. Im Gegensatz zu Colorman 35 ist die Rotation von WIFAG in der Lage, in der Stunde 120 000 Zeitungen mit jeweils 32 Seiten zu drucken.
Foto: Oliver Werner
29.09.1991
Westfälische Nachrichten
Zeitung macht Radio
Aschendorff setzte auch schon früh auf das Lokalradio; seit 1987 sind entsprechende Überlegungen im Unternehmensarchiv nachweisbar, als man eine „Ideen-Skizze“ zur „Entwicklung und Realisierung einer lokalen Radiofunkstation in Münster“ in Auftrag gab. Die Anteile an der Lokalradio Münster Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG wurden zu 75 Prozent von den örtlichen Lokalzeitungsverlagen, namentlich den „Westfälischen Nachrichten“ und der „Münsterschen Zeitung“, sowie zu 25 Prozent von der Stadt Münster übernommen. Am 29. September 1991 ging der heutige Sender „Antenne Münster“ unter dem Namen „radio AM“ erstmals auf Sendung. Mit weiteren Beteiligungen an den Lokalsendern „RADIO RST“ im Kreis Steinfurt und „RADIO WMW“ im Kreis Borken baute Aschendorff dieses Geschäftsfeld konsequent aus.
29.03.1984
Aschendorff
Neues Druckzentrum Hansalinie
Am 29. März 1984 feiert Aschendorff. Nein, kein Jubiläum sondern die Einweihung der Zeitungsrotation und der Versandhalle im Gewerbegebiet „An der Hansalinie“. Mangelnde Erweiterungsmöglichkeiten an der Soester Straße hatten dazu geführt, dass ein neuer Standort für ein Druckzentrum erforderlich wurde. Aber die Soester Straße wurde keineswegs aufgegeben.
Quelle: Aschendorff
05.07.1954
Westfälische Nachrichten
Titelseiten, die bewegten:
Das Wunder von Bern
„Deutschland Fußball-Weltmeister“ titelte die WN am 05. Juli 1954 und fasste zusammen: „Damit setzte die deutsche Weltmeisterelf den Schlußpunkt unter eine Kette aufsehenerregender Erfolge, die für den deutschen Fußball ebenso ehrenvoll sind wie sie dem Ansehen Deutschlands in der Welt nützlich sein werden.“
1950
Buchverlag Aschendorff
Erfolgsgeschichte Laudate/Gotteslob
Für den Aschendorff-Verlag ist die Publikation der Gebet- und Gesangbücher eine eigene Erfolgsgeschichte, die in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem auftraggebenden Bistum Münster auch künftig fortgesetzt wird. 1950 erschien erstmals das Gebet- und Gesangbuch „Laudate“, abgelöst 1975 vom „Gotteslob“. Das aktuelle „Gotteslob“ ist 2020 erscheinen.
25.08.1949
Aschendorff
Gründung der Verlagsgesellschaft „ZENO“
1949 gründeten elf münsterländische Verlage erneut die 1922 entstandene und 1940 zwangsweise aufgelöste „Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland (kurz: ZENO)“ und entschieden sich für die Zusammenarbeit mit den „Westfälischen Nachrichten“. Am 1. April 1950 wurde der Vertrag zwischen der „ZENO“ und der „Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung“ geschlossen. Wie vor 1933 behielten die ZENO-Verleger, die heute die „Zeitungsgruppe Münsterland“ bilden, ihre verlegerische Selbstständigkeit. Aus Münster wurde der „Mantel“ mit den klassischen Ressorts Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport geliefert. Daneben bestand eine enge Anzeigenkooperation und nicht zuletzt
wurden die ZENO-Zeitungen auch von Aschendorff gedruckt. Seit dem 2. September 1949 erschienen alle Ausgaben wieder täglich.
01.09.1948
Westfälische Nachrichten
Erste Ausgabe, die wieder im eigenen Haus gedruckt ist
Fast drei Jahre waren nötig, die im Krieg schwer beschädigte Rotation des Aschendorff Verlages zu bergen und mühsam wieder instand zu setzen. Am 1. September 1949 wurde die Zeitung erstmals wieder im eigenen Haus gedruckt.
Sommer 1946
Westfälische Nachrichten
Lizenzfreigabe
1945 gelang es, wenigstens eine Schnellpresse und Ende November, einen Druckautomaten wieder in Gang zu setzen. Die britische Besatzungsmacht begann schon kurz nach Kriegsende, die Weichen für den Wiederaufbau des Pressewesens zu stellen. Sie suchte unbelastete Persönlichkeiten. Eine solche fand der britische Presseoffizier Christoph W. Dilke in dem 1945 zum Bürgermeister von Wadersloh eingesetzten Franz Bornefeld-Ettmann. Dilke ermunterte den früheren Reichstagsabgeordneten der Zentrumspartei, sich um eine Lizenz für eine Tageszeitung in Münster und Umgebung zu bewerben. Im Januar 1946 reichten er, Friedrich Leopold Hüffer für die frühere Verlegerfamilie sowie der von 1934 bis 1937 amtierende Chefredakteur des „Münsterischen Anzeigers“, Dr. Gottfried Hasenkamp, einen solchen Antrag bei der Militärverwaltung ein. Dort blieb das Ansinnen aber erst einmal unbeachtet. Daher wurde das Lizenzbegehren erneut vorgebracht. Im Sommer 1946 war schließlich der Weg für die Herausgabe der „Westfälischen Nachrichten“ frei.
1936/1937
Aschendorff
Enteignung
Bereits am 16. November 1936 erhielt die „Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung“ ein Schreiben des Präsidenten der „Reichspressekammer“, in dem dieser feststellte, dass der „Anzeiger“ den an die Presse im nationalsozialistischen Staat gestellten Anforderungen nicht gerecht geworden sei. Es mangele der Zeitung an ausreichender Eigenarbeit, vor allem aber an innerer Anteilnahme mit dem Ziel, die Leserschaft mit dem nationalsozialistischen Gedankengut in seiner Totalität vertraut zu machen. Außerdem ließe die Zusammenarbeit zwischen der Zeitung und der Gauleitung zu wünschen übrig. Die Verleihung des Charakters eines „Gauamtlichen Mitteilungsblatts“ werde durch die Teilnahmslosigkeit unterlaufen. Aufgrund dieser Umstände sähen die örtlichen Parteidienststellen keinen Raum mehr für eine künftige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wegen ihrer Verbundenheit mit der katholischen Kirche stände die Zeitung ohnehin nicht auf dem Boden des Nationalsozialismus, war zu lesen.
Dabei beließ es der Präsident der „Reichspressekammer“ aber nicht, sondern forderte die Verlagsinhaber auf, „eine neue Regelung der Verhältnisse an dieser Zeitung mit der Aschendorffschen Buchhandlung herbeizuführen, die dem Inhalt dieses Schreibens gerecht wird und entspricht“. Derart unter Druck gesetzt, blieb den Verlagsinhabern nichts anderes übrig, als nachzugeben oder standhaft zu bleiben. Als Gegner der NS waren die Inhaber daher aus Sicht der Machthaber nicht würdig, in die Reichspressekammer aufgenommen zu werden. Dies bedeutete faktisch das „Aus“: Die hundertprozentige Enteignung der Zeitung folgte bald darauf. Letztere ging in der „Phönix-Zeitungs-Verlag G.m.b.H“, einer NS-Auffanggesellschaft für Medien, auf.
1912-1920
Aschendorff
Der erste Weltkrieg
Am 13. September 1912 gedachte der Zeitungs- und Buchverlag des 150. Jahrestags der Gründung des Druckhauses. Friedrich und Anton Hüffer erwarben im Jubiläumsjahr das weitläufige Gelände hinter dem Hauptbahnhof, wo heute unter anderem die Lokalredaktion Münster, der Buchverlag und die Montessorischule zu finden sind. In Reichweite des münsterischen Hafens wurde ein großzügiges Verlagsgebäude nach Plänen der münsterischen Architekten Alfred Hensen und Alexander Cazin errichtet. 1913 wurde der Grundstein gelegt. Um die Kontinuität zu betonen, wurden in das Fundament Steine aus dem Haus Sophia Hüffers, geborene Aschendorff, eingemauert. Im Spätsommer 1915 konnte das Haus an der Ecke Gallitzinstraße/Hamburger Straße, später Soester Straße, bezogen werden. Ein Jahr zuvor war der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Seit August 1914 berichtete der „Münsterische Anzeiger“ von den Fronten. Drei Mal am Tag erschien das Blatt. Im ersten Kriegsjahr stieg die Auflage auf 56 000 Exemplare an. Not und Elend der ersten Nachkriegszeit beschäftigten die Zeitung ebenso.
01.02.1897
Münstersche Zeitung
Die erste Münstersche Zeitung erscheint
Der Untertitel „Münstersche Zeitung“ wird zum Haupttitel gemacht.
1871
Münstersche Zeitung
Der Grundstein für die Münstersche Zeitung wird gelegt
Buchhändler Carl Joseph Fahle entschließt sich, in Münster eine neue Zeitung herauszugeben (Gründung „Münstersches Tagesblatt“).
Quelle: Münstersche Zeitung
1851
Aschendorff | Westfälische Nachrichten
Gründung „Münsterischer Anzeiger“
Am 2. Dezember 1842 hatte Eduard Hüffer sich an die Ministerien des Innern sowie der Auswärtigen und der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten mit der Bitte um Konzession zur Herausgabe einer Zeitung gewandt, „die außer den politischen Nachrichten auch vorzüglich die speziellen Interessen der Provinz in Hinsicht auf Handel, Gewerbe und Gemeinwesen ins Auge fasst und dem Publikum über Lokalverhältnisse geeignete Artikel bietet“. Das Projekt scheiterte zunächst an der ablehnenden Haltung Berlins, nach der Verabschiedung des preußischen Pressegesetzes vom Mai 1851 war jedoch der Weg frei, und Eduard Hüffer gründete den „Münsterischen Anzeiger“.
30.01.1806
Aschendorff
Johann Hermann Hüffer übernimmt
Am 30. Januar 1806 erhielt Johann Hermann Hüffer, Enkel Anton Wilhelm Aschendorffs, von König Friedrich Wilhelm III. die Konzession zum Betrieb der Buchhandlung und der Buchdruckerei, da er „auch die Qualifikation zu beiden Geschäften gehörig nachgewiesen“ hatte. Damit verschwand der Familienname Aschendorff in der dritten Generation der Unternehmensführung und wurde durch den Namen Hüffer abgelöst.
1771
Aschendorff
Neues Verlagshaus
Das dritte Verlagshaus von 1771 bis 1854, Salzstraße Nr. 57, schräg gegenüber der St.-Lamberti-Kirche. Das aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende Gebäude wurde 1907 abgebrochen. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg hatte an dieser Stelle das bekannte Weinhaus Carl Niemer seinen Sitz.
12.03.1763
Aschendorff
Das Privileg zum Zeitungsdruck
Nach dem geschäftlichen Misserfolg der von seinem Vater 1749 herausgegebenen ersten münsterischen Zeitung, der „Staats-Relation“, unternahm Anton Wilhelm Aschendorff im Februar 1763 einen neuen Anlauf, indem er um die Erlaubnis zur Herausgabe eines „Intelligenz-Zettuls“ nachfragte, um „nötigen und nützlichen Gebrauch“ von seiner „Truckerey“ zu machen. Er schließt seinen Antrag mit dem Argument, durch die Verleihung des erbetenen Privilegs werde der Bezug auswärtiger Blätter verhindert und „künftig mehreres sonst herausgehendes Geld in hiesigen Land beybehalten“ und traf damit den Nerv der Zeit: Schon am 12. März wurde das entprechende Privileg erteilt.
13.09.1762
Aschendorff
Gründung
Am 13. September 1762 gewährt das Domkapitel Anton Wilhelm Aschendorff das Privileg zur Führung einer Druckerei. Am 30. April erhält er zunächst eine Absage und wird zudem gebeten, eine solche Anfrage nicht noch einmal vorzubringen. Davon lässt er sich jedoch nicht beeindrucken. Eine glückliche Fügung kommt hinzu: Die Inhaberin der Nagelschen Druckerei, Catherina Christina Nagel, will ihren Betrieb in der Bergstraße verkaufen.
An diesem Betrieb zeigt sich Anton Wilhelm Aschendorff außerordentlich interessiert. Der Kaufpreis: 900 Taler. Das erste eigene Werk der Druckerei war der am 16. September 1762 erschienene sechsseitige Willkommensgruß zur Wahl des Grafen von Königsegg-Rothenfels zum Fürstbischof von Münster.
Vor 1720
Aschendorff
Wilhelm Aschendorff übernimmt eine Buchbinderei
1720 übernimmt Wilhelm Aschendorff den Buchladen an der Bergstraße 5 von seiner Stiefmutter Anna Sophia Udinck und legt damit den Grundstein für das spätere Verlags- und Druckhaus, so der Gründungsmythos. Historisch überprüft reichen die Wurzeln des Unternehmens allerdings sogar noch weiter zurück: Wilhelm Aschendorff (1688-1768) heiratete 1717 in eine tradtionsreiche Buchbinderei ein, deren Wurzeln weit ins 17. Jahrhundert zurückgehen.